Notlage der Tierheime
Anhaltende Überlastung und Finanzierungsschwierigkeiten
Die Situation in den Tierheimen bleibt auch im Jahr 2024 extrem angespannt. Laut Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sind in nahezu allen Einrichtungen unzählige Tierabgaben von Privatpersonen, Überfüllungen und die daraus resultierenden Aufnahmestopps trauriger Alltag.
© Deutscher Tierschutzbund e.V. e.V. /M. Marten
Der Deutsche Tierschutzbund e.V., Deutschlands und Europas größte Tierschutzdachorganisation, kämpft seit 1881 gegen Tierleid und für Verbesserungen im Tierschutz. Ihm sind über 740 örtliche Tierschutzvereine mit rund 550 Tierheimen angeschlossen. Jährlich nehmen diese Einrichtungen rund 350.000 Tiere auf, die oft in Not geraten sind.
Doch trotz dieses starken Verbandsnetzwerks stoßen die Tierheime zunehmend an ihre Grenzen. Lea Schmitz, Pressesprecherin des Deutschen Tierschutzbundes, beschreibt die aktuelle Lage deutlich: „Die Tierheime wissen nicht mehr, wie sie weitermachen und den Winter überstehen sollen.
Steigende Kosten und Tiere mit hohem Pflegebedarf
Neben der Überfüllung stellen die finanziellen Belastungen für die Tierheime ein immer größeres Problem dar. Besonders Tiere mit speziellen Bedürfnissen oder gesundheitlichen Problemen erfordern eine intensive Betreuung und medizinische Versorgung, was die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft. Die steigenden Kosten für Futter, tierärztliche Behandlungen und Energie bringen viele Einrichtungen an ihre Grenzen. Oft fehlen auch die Mittel für notwendige Renovierungen oder Erweiterungen.
„Immer mehr Tiere haben einen hohen Betreuungsbedarf und bleiben länger in den Tierheimen, obwohl diese keinesfalls als dauerhafte 'Verwehrstationen' konzipiert sind. Gleichzeitig machen den Einrichtungen die immens gestiegenen Kosten für Energie, Futter, tierärztliche Behandlungen und Personal zu schaffen. Notwendige Sanierungen oder Ausbauten können sie schon lange nicht mehr finanzieren." - Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes
© Deutscher Tierschutzbund e.V.
Mangelnde Unterstützung von der Politik
Trotz der wachsenden Notlage fehlt es an ausreichender politischer Unterstützung. Laut Lea Schmitz wurden die Arbeit der Tierheime und die Aufnahme von Tieren über Jahre als selbstverständlich angesehen: „Es zeigt sich zunehmend, dass das personell und vor allem finanziell nicht mehr zu leisten ist.“
Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher ein finanzielles Rettungspaket für die betroffenen Tierheime, um die drängendsten Probleme zu lösen. Bis es jedoch zu einer politischen Lösung kommt, sind die Einrichtungen auf Spenden und Unterstützung durch tierliebe Menschen angewiesen.
Wie du die Tierheime unterstützen kannst
Neben den politisch Verantwortlichen kann auch jede*r Einzelne die Tierheime unterstützen:
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- Berichte im Freundes- und Bekanntenkreis von der Notlage der Tierheime.
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- Adoptiere ein Tier aus dem Tierheim, wenn du ernsthaft Interesse hast und bereit bist, für das Tier zu sorgen, solange es lebt.
Hilf mit ehrenamtlicher Arbeit oder einer Spende.